Klasse 1        

Abends

Abends im Bett
ist mir nicht bange:
Mama ist da,
ich hör sie noch lange.

Ich höre es rascheln –
ich glaube, sie liest.
Sie räuspert sich leise.
Jetzt hat sie geniest!

Das Telefon klingelt.
Sie redet und lacht.
Ihr Bett knarrt. –
Nun hat sie
das Licht ausgemacht.

(Ute Andresen)
  
 

Klasse 2        

Sterne

Ganz weit in der Ferne
stehen am Himmel die Sterne.
Unendlich viele sind sie,
zählen kann man die nie,
auch wenn sie im Dunkeln
noch so hell funkeln.

Den großen da drüben
hab ich besonders gern.
Der ist mein Lieblingsstern.
Er bringt mir nämlich Glück.
Und winke ich ihm zu,
blinzelt er zurück.

(Hans und Monique Hagen)
  
  
 
Klasse 3      

Im Bett

Der Abend kommt, die Nacht beginnt,
es ist ganz still und leise.
Im Bett liegt nun ein jedes Kind
und schläft auf seine Weise.

Manches Kind liegt auf dem Bauch,
ein andres auf der Seite auch,
manches dreht sich immerzu.
Sag mir doch: Wie schläfst denn du?

Manches Kind, das schwitzt nachts so,
manches Kind liegt wach und friert,
manches Kind muss nachts aufs Klo.
Ist dir das auch schon mal passiert?

Manches Kind träumt schlimme Sachen,
manches Kind träumt eine Kuh,
manches muss im Traum oft lachen.
Sag mir doch: Wovon träumst du?

(Paul Maar)


Klasse 4        

Mondnacht

Es war, als hätt der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis die Wälder,
so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.

(Joseph von Eichendorff)