Förderkonzept für die GGS Am Steimel            April 2008

1. Allgemeine Bemerkungen

Im Rahmen unseres Bildungs- und Erziehungsauftrages sollen alle Kinder unter Be-rücksichtigung ihrer Persönlichkeitsentwicklung – entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten - gefördert werden. Der von uns angebotene Förderun-terricht hat die Aufgabe, durch die Stärkung der Basissinne Lernvoraussetzungen (Schwerpunkt Klasse1) zu schaffen, sowie Lernlücken und Lernschwierigkeiten aus-zugleichen. So erhalten die Kinder wieder eine sichere Grundlage für ihr Weiterler-nen und behalten ihre Freude am Lernen.
Kinder mit besonderen Begabungen erfahren innerhalb des Klassenunterrichts durch erhöhte Anforderungen und weiterführende Arbeitsaufträge ihre Förderung und wer-den entsprechend ihrer Möglichkeiten gefordert.
Unser Unterrichtskonzept des geöffneten Unterrichtes ist so konzipiert, dass jedes Kind in seinem eigenen Lerntempo fortschreiten kann. So findet der Lehrer Zeit, sich einzelnen Kindern individuell zuzuwenden.
Unser differenziertes Material und vor allem auch der kollegiale Austausch im Team (Stufenkonferenzen) machen es möglich, auf auftretende Schwierigkeiten an jeder Stelle des Lernprozesses einzugehen.
Durch den engen Austausch mit den Kollegen/innen der OGS gewährleisten wir eine qualifizierte außerschulische Förderung im Nachmittagsbereich durch unterschiedli-che Angebote und die Hausaufgabenbetreuung.
Wir beziehen die Eltern zu jedem Zeitpunkt in die Förderberatung mit ein, führen be-ratende  Gespräche mit ihnen, ggf. mit den betreffenden ergotherapeutischen und logopädischen Praxen, sowie mit Mitarbeitern aus den Bereichen der Psychomotorik.


2. Übergang von Kindergarten zur Schule

Im Januar des Schuleintrittjahres findet in den für unsere Schule  zuständigen Kin-dergärten das sogenannte Schulspiel statt, das in langjähriger Überarbeitung und Anpassung an unserer Schule, angelehnt an verschiedene Konzepte (Barth, Mart-schinke, Kieler Einschulungsverfahren) entwickelt wurde. Dieses wird in den Kinder-gärten von den Erzieherinnen in Kleingruppen durchgeführt. Lehrerinnen unserer Schule und die Sozialpädagogin sind Beobachter und dokumentieren. Die erforderli-chen Elterngespräche werden in Kooperation mit den entsprechenden Erzieherinnen und den betreffenden Vertretern der Schule durchgeführt.

3. Anfangsunterricht

In den ersten Schulwochen schließt sich eine weitere Beobachtungsphase an, in der sowohl lernbegleitende Beobachtungen durchgeführt werden, die sich auf einzelne fachspezifische Fähigkeiten beziehen, als auch auf eine freie Beobachtung des Kin-des. Hier geht es besonders um seine emotionale Entwicklung, Selbstbehauptung, motorische Entwicklung, mathematische Vorläuferfähigkeiten usw. Die Beobachtung findet durch die Sozialpädagogin und die Klassenlehrerinnen in den Klassen statt. Bei Kindern, die dabei Auffälligkeiten in verschiedenen Bereichen zeigen, finden wei-terführende Screenings statt. Diese ausführlicheren diagnostischen Beobachtungen orientieren sich an den gezeigten Auffälligkeiten der Kinder und können in den fol-genden Bereichen durchgeführt werden:
-    Soziale und emotionale Kompetenzen des Kindes
-    Körperwahrnehmung
-    Motorik
-    Mathematische Propädeutik
-    Phonologische Bewusstheit
-    Bereiche der visuellen Wahrnehmung
Auf Grund der Beobachtungen werden einzelne Fördergruppen zusammengestellt, die sich nach den festgestellten Förderschwerpunkten zusammensetzen. Die Grup-pen können sowohl klassenübergreifend, als auch aus einer Klasse gebildet werden. Diese Fördermaßnahmen finden in Form der äußeren Differenzierung im Lernstudio statt.

Im Laufe des Schuljahres werden die Förderziele überprüft und gegebenenfalls wer-den die Fördergruppen nach gemeinsamer Absprache verändert. Das Erreichen der Ziele wird in Förderplänen festgehalten. Wir bemühen uns selbstverständlich, den Kindern Materialien anzubieten, die sie auch ansprechen und die sie annehmen. Für Kinder mit  entsprechendem Förderbedarf  bieten wir Lernwege an, die alle Ein-gangskanäle berücksichtigen (Stärkung der Fern- und Nahsinne).


4. Weiterführender Unterricht von Jahrgang 2 bis 4

In den Schuljahren 2 bis 4 wird der Förderbedarf folgendermaßen ermittelt:
- auf der Basis von Beobachtungen im Unterricht
- durch schriftliche und mündliche Leistungsüberprüfungen
- auf Grund von Gesprächen mit Kollegen, Eltern und ggf. externen Fachleuten (schulpsychologischer Dienst, Erziehungsberatungsstelle, Zentrum für Dyskalkulie, LOS)
- mit Hilfe sowohl standardisierter Lernstandsbestimmungen, als auch nicht standar-disierter Verfahren und Parallelarbeiten.
-Wir dokumentieren die Lernentwicklung der Kinder über alle vier Schuljahre hinweg auf einem Schülerbegleitbogen, der viermal im Jahr ausgefüllt wird und bereits vor der Einschulung unsere Beobachtungen beim Schulspiel und der Sprachstandserhe-bung aufnimmt. Neben den Leistungen der Schüler wird kontinuierlich deren Arbeits- und Sozialverhalten dokumentiert, sowie die Selbsteinschätzung der Kinder. Damit wird die Eigenwahrnehmung gefördert.

4.2. Organisation des Förderunterrichts in den Schuljahren 1 bis 4

Je nach Personallage fördern wir in folgenden organisatorischen Möglichkeiten:
-Binnendifferenzierung
-Teamteaching mit Doppelbesetzung durch die Sozialpädagogin und Kollegen
-Teamteaching mit Klassenlehrerin und Förderlehrerin.
- Äußere Differenzierung
  Die Einteilung in die Gruppen erfolgt nach den Gesichtspunkten   
  zur Leistungsentwicklung der Sinne, Entwicklung der Sinne sowie der sozial-
  emotionalen Entwicklung, sowie des Lernstands in den Kernfächern.



4.3 Fördern und Fordern durch Binnendifferenzierung

Förderunterricht findet in festgelegten Übungsstunden für alle Kinder mit differenzier-tem Angebot in den   Kernfächern an  individuellen Schwerpunkten, evt. fächerüber-greifend statt.

Die unterschiedlichen  Unterrichts-, Arbeits- und Sozialformen machen individuelle Leistungssteigerung der Kinder möglich:
- Partnerarbeit
- Gruppenarbeit
- Projektunterricht
- Wochenplanarbeit
- Freiarbeit
- Lerntheke
- Stationenlernen

- Das Führen eines Lerntagebuches fördert die Kompetenz zur Selbsteinschätzung  
  der Arbeitsweise und des Lernzuwachses.

- Die Einteilung der Klassenräume in verschiedene Zonen (Computerecke, Bespre   
  chungscarrée) fördert die Möglichkeit, dass Kinder an individuellen Themen arbei-     
  ten.


5. Fächerbezogenes Förderkonzept

-    Ansatz des Leselernprozesses durch den schreiborientierten Ansatz
-    Rechtschreibansatz nach „Sommer-Stumpenhorst“
-    Regelmäßige festgelegte Zeiten für „Forschen und Finden“ in Mathematik
-    Klassenmusizieren mit Hilfe von Keyboards
-    Vortragskultur mit kritischer Würdigung durch Schüler besonders im Sachun-terricht, aber auch in anderen Fächern.

6. Fördermaßnahmen im sozial-emotionalen Bereich

-    Streitschlichterkonzept
-    Klassenrat
-    Schulparlament
-    Schulversammlung
-    Helfersystem durch Sozialformen
-    Patenschaften für Erstklässler
-    Schulhofpaten

Zur Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenzen haben wir für alle Schul-kinder eingeführt:
-ein demokratisches Mitbestimmungsmodell: Klassenrat, Schulparlament und Schul-versammlung. Ziel ist ein demokratisches und respektvolles Miteinander und gegen-seitige Achtung.
-Aufgreifen und Bearbeiten von Konflikten, die die Schüler/innen nicht alleine bewäl-tigen können, werden in Form eines so genannten Streitschlichterprogramms trai-niert. (s. Schulprogramm)
-Patensystem für den Schulhof (Schulhofpaten) und Klassenpaten für die neuen Erstklässler
-enge Absprache mit der OGS für den Umgang bei Auffälligkeiten von Schülern im sozial-emotionalen Bereich

7. Fördern und Fordern durch besondere Maßnahmen

Förderung erfahren die Kinder zusätzlich zum fächerbezogenen Förderkonzept durch besondere Einrichtung an der Schule. Dies sind :

-    Lesehelfer (Eltern)
-    Eltern lesen vor (einmal monatlich)
-    Bücherei (Ausgabe drei Mal wöchentlich)
-    Angebote im Nachmittagsbereich der OGS, z.B.:
- musikalisch
- künstlerisch
- Fremdsprachen
- Feinmotorik
- Logik
- Deutsch als Zweitsprache


8. Raumkonzept

Im Lernstudio, das der Sozialpädagoge Yannick Stockhausen nutzt, befinden sich alle Materialien, die für den Bereich der oben genannten Wahrnehmungsbereiche notwendig sind, sowie auch Spiele zur Förderung des Selbstkonzeptes und Materialien zur Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung.


9. Fördermaterial und Material für differenziertes Lernen
    
Deutsch und Wahrnehmung

•    „Pepino - Sprachfördermaterial für den Kindergarten und die Grundschule“, Wilfried Metze, Cornelsen Verlag
•    „Hören, lauschen, lernen“, Würzburger Trainingsprogramm
•    „Die Abenteuer der kleinen Hexe – Bewegung und Wahrnehmung“, Silke Schönrade, Günter Pütz, Verlag modernes Lernen
•    „Diagnose und Förderung im Schriftspracherwerb – Der Rundgang durch Hör-hausen“, Sabine Martschinke, u.a., Auer Verlag
•    „Lernschwächen früh erkennen“, Karl Heinz Barth, Ernst Reinhardt Verlag
•    „Lernschwierigkeiten am Schulanfang“, Helmut Breuer, Maria Weuffen, Beltz Verlag
•    „Visuelle Wahrnehmungsförderung 1 – 3“, Marianne Frostig, Schroedel Schul-buchverlag
•     „Celeco“ -Programm
•    standardisierte und nicht standardisierte Tests
•    Programm „Lernwerkstatt“ mit Übungen zum visuellen Training
•    Materialien nach Sommer-Stumpenhorst zum Bereich RS
•    Leßmann-Kartei zur RS
•    Lernprogramme zur Förderung der Wahrnehmung von Spectra und Finken-Verlag
•    Förderordner, entstanden aus pädagogischen Konferenzen zur RS, mündli-cher und schriftlicher Sprachgebrauch
•    Prozessdiagnose der Schriftsprachkompetenz, Bergedorfer Förderprogramm
•    Lehrwerk „Zebra“ mit Lernsoftware
•    „Celeco“ –Programm
•    standardisierte und nicht standardisierte Tests (z.B.HSP)
•    Schuleigener Förderordner, entstanden aus pädagogischen Konferenzen zur RS, mündlicher und schriftlicher Sprachgebrauch

•    (Diese Auflistung erfüllt nicht den Anspruch der Vollständigkeit, die Orientierung an der aktuellen Fachdidaktik wird vom Kollegium stets genutzt.)

Mathematik
•    Klett Programm Blitzrechnen
•    Blitzrechenkartei für jede Klasse und jede Stufe
•    Knobelaufgaben der Woche zur freien Bearbeitung

Weitere Literatur

•    „Pepino - Sprachfördermaterial für den Kindergarten und die Grundschule“, Wilfried Metze, Cornelsen Verlag
•    „Hören, lauschen, lernen“, Petra Küspert, Wolfgang Schneider, Würzburger Trainingsprogramm
•    „Die Abenteuer der kleinen Hexe – Bewegung und Wahrnehmung“, Silke Schönrade, Günter Pütz, Verlag modernes Lernen
•    „Diagnose und Förderung im Schriftspracherwerb – Der Rundgang durch Hör-hausen“, Sabine Martschinke, u.a., Auer Verlag
•    „Lernschwächen früh erkennen“, Karl Heinz Barth, Ernst Reinhardt Verlag
•    „Lernschwierigkeiten am Schulanfang“, Helmut Breuer, Maria Weuffen, Beltz Verlag
•    „Visuelle Wahrnehmungsförderung 1 – 3“, Marianne Frostig, Schroedel Schul-buchverlag
•    Programm „Lernwerkstatt“ mit Übungen zum visuellen Training